Die XT 550 besitzt eine Trockensumpfschmierung. Dabei wird das Öl aus dem Kurbelgehäuse gesaugt und in den Öltank am Rahmenkopf gepumpt. Der Vorteil dabei: Das Öl wird dadurch recht gut gekühlt.
Die Ölpumpe der XT 550 ist eine Zweikreispumpe.
Der Hauptkreis bekommt das Frischöl über das vordere Rahmenrohr direkt aus dem Öltank und pumpt es durch den Ölfilter über die Ölsteigleitung in die Nockenwelle. Diese ist innen hohl und hat Bohrungen, das Öl wird mit Druck an den Nockenwellenlagern herausgepresst, um die Schmierung des Gleitlagers sicherzustellen.
Von dort tritt das Öl seitlich aus und schmiert die Kipphebel und die anderen beweglichen Teile im Zylinderkopf, bevor es über den Steuerkettenschacht wieder in das ntere Motorgehäuse zurückläuft.
Der zweite Ölkreislauf pumpt das Öl aus dem Ölsumpf über eine Steigleitung an der linken Seite des Rahmens nach oben in den Öltank, wo es gekühlt wird.
Kolbenboden, Getriebe, Lichtmaschine und Kupplung werden via Spitzschmierung erreicht. Für die Lichtmaschine und die im Ölbad laufende Kupplung dient dass Öl zur Kühlung.
Die Schwachstelle des Ölkreislaufes der XT-Motoren ist die untere Schraube am Ölfiltergehäuse. Diese dient dazu, das Öl aus dem Filtergehäuse bei einer Wartung abfließen zu lassen, damit es nicht über den Motor läuft.
Dazu besitzt die Schraube am hinteren Ende eine Verdickung, die wiederum im montierten Zustand die Ablaufbohrung verschließt. Löst man die Schraube und zieht sie ein Stück heraus, dann wird diese Bohrung freigegeben und das Öl kann in den Ölsumpf zurückfließen.
Das Gewinde im Kupplungsdeckel hat nur 2 Windungen. Der Deckel ist aus Magnesium, weshalb hier beim Anziehen der Schraube besonders sensibel auf das Drehmoment geachtet werden muss.
Oft findet man Motoren, bei denen dieses Gewinde kaputt ist. Viele unüberlegte Reparaturen, bei denen vorne einfach ein Helicoil eingesetzt und eine kürzere Schraube verwendet wurde, führen zum Motorschaden, wenn dabei vergessen wird, die Ölablaufbohrung zu verschließen.
Bleibt diese offen, dann kann sich nicht genug Öldruck aufbauen, um die Nockenwellenlager zu schmieren. Ein kapitaler Schaden im Zylinderkopf ist die Folge. Nicht selten werden dabei auch die Ventile und der Kolben beschädigt.
Eine fachgerechte Reparatur wäre ein Reparaturgewinde hinten am Gehäuse – da wo auch das orginale Gewinde sitzt. Wenn dies nicht möglich ist, dann auf jeden Fall die Ablaufbohrung verschließen!
Bei den Ölwechseln auch das Sieb am unteren Ende des Rahmenrohrs prüfen und ggf. reinigen. Bei einer Revision des Motors auch unbedingt das Sieb unten im Motorgehäuse unter der Ölpumpe!